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Mini-Panzerfisch des Pantanals sorgt für Aufsehen

Veröffentlicht am 20. Dezember 2019 - 11:55h unter Pantanal News

Ein kleiner, nur etwa neun Zentimeter großer Fisch, sorgt unter den Forschern in Brasilien für Aufsehen. Er gilt als eine Seltenheit, weil er lediglich in einem eng begrenzten Gebiet des Pantanals und dort nur im Fluss Coxim vorkommt. Viel ist über ihn deshalb noch nicht bekannt.

Cascudo-Viola – Screenshot Video

Jetzt ist es den Forschern des Laboratório de Ictiologia vom Umweltinstitut Mato Grosso do Sul (Imasul) erstmals gelungen, den Cascudo-viola (Loricaria coximensis) in Gefangenschaft nachzuzüchten. Das gilt als weltweites Novum.

Begonnen haben die Zuchtexperimente erst im September dieses Jahres mit einem Pärchen dieser Panzerfischart. Im Oktober hat das Weibchen bereits zum ersten Mal abgelaicht. Mittlerweile hat das Pärchen schon viermal für Nachwuchs gesorgt.

Von dem Nachzuchterfolg erhoffen sich die Biologen weitere Erkenntnisse, die zum Schutz des seltenen Fisches beitragen könnten. Das ist dringend notwendig, da der erst 2012 erstmals wissenschaftlich beschriebene Cascudo-viola bereits als vom Aussterben bedroht gilt. Zudem liegt sein Verbreitungsgebiet im Einzugsbereich eines Wasserkraftwerkes.

Cascudo-viola hat einen auch in Europa bekannten Verwandten, den Maulbrütenden Hexenwels (Loricaria similima). Der ebenso aus Südamerika stammende Vetter des Cascudo-viola wird in Tierhandlungen als Zierfisch angeboten und gründelt an den Böden der Aquarien.

Der 9,6 Zentimeter kleine Cascudo ist eine der 280 Fischarten, die im Pantanal bisher registriert wurden. Er ist aber auch eine der 25 Arten des Pantanals und des Cerrados, die in einem nationalen Aktionsplan zum Schutz bedrohter Tierarten aufgenommen wurden.

Gelungen ist den Forschern die Nachzucht in dem Labor, in dem sich die Fische für das künftige Pantanal-Aquarium wegen Bauverzögerungen seit beinahe fünf Jahren in Quarantäne befinden. Etliche der dort befindlichen Arten sind im Pantanal gesammelt worden.