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Öko-Studie belegt starke Bedrohung des Pantanals

Veröffentlicht am 11. Mai 2018 - 08:16h unter Pantanal News

Über 20 Wissenschaftler aus vier Ländern haben eine Studie über die Risiken und Bedrohungen erarbeitet, denen das Pantanal ausgesetzt ist. Die zeigt, dass die Bedrohungen vielfältig sind. Abholzungen, eine unsachgemäße Landwirtschaft, Staudämme und die Einleitung von ungeklärten Abwasser der Städte in die Flüsse setzen der größten Feuchtsavanne der Welt zu.

Pantanal Luftaufnahme – Foto: Fotos Publicas

Im Planalto, der Quellregion des Pantanals, sind bereits 55 Prozent der Fläche abgeholzt. Darüber hinaus haben die Forscher dort 40 Prozent der Fläche als “stark bedroht“ eingestuft. Der Koordinator des Programmes “Cerrado Pantanal“ des WWF, Júlio César Sampaio, spricht von einem “alarmierenden“ Zustand.

Laut der Studie ist der Planalto einem intensiven Prozess der Veränderungen ausgesetzt. Der dort vorhandene Cerrado wird immer mehr durch Rinderweiden und Monokulturen ersetzt. Zu viele Rinder pro Hektar sorgen indes für eine Verdichtung des Bodens und Auswaschungen. Gefordert wird deshalb die Anwendung von Techniken, die Erosionen vermeiden oder vermindern.

Dazu gehören auch der Erhalt von Uferrandstreifen, Biotopen und der “Reserva Legal“, wie es eigentlich gesetzlich vorgeschrieben ist. Allein in Mato Grosso fehlen jedoch 392.000 Hektar “Reserva Legal”.

Theoretisch muss jeder ländliche Besitz mindestens 20 Prozent der natürlichen Vegetation als “Reserva Legal“ aufweisen und diese erhalten. Ist sie nicht mehr vorhanden, muss sie wieder angelegt werden. Nicht alle Landbesitzer halten sich allerdings daran.

Auch der Siedlungsdruck wirkt sich auf das Pantanal aus. Im Durchschnitt werden nur 15 Prozent der in den Städten anfallenden Abwasser geklärt. Der Rest gelangt ungeklärt in die Bäche und Flüsse des Pantanals. Ein weiteres Problem ist die hohe Zahl an kleinen Stauwerken zur Stromgewinnung. 40 sind bereits gebaut, weitere 60 in Planung.

Ìndice de Risco Ecológico (IRE) heißt die Studie, die vom WWF-Brasil erstellt wurde. Beteiligt waren daran Experten aus Bolivien, Paraguay, Argentinien und Brasilien, den Ländern, über die sich das Pantanal erstreckt. Der größte Anteil am Feuchtgebiet liegt in den brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso Sul.