Das Pantanal schützen und es gleichzeitig wirtschaftlich nutzen, führt immer wieder zu Konflikten. Jetzt soll in Brasilien ein Bundesgesetz verabschiedet werden, bei dem der Erhalt und die nachhaltige Entwicklung im Vordergrund stehen, wie es offiziell heißt.
In Brasilien verteilt sich die gigantische Feuchtsavanne auf zwei Bundesstaaten des Landes (Mato Grosso und Mato Grosso do Sul). In beiden gibt es das Pantanal betreffende Gesetze. Ein einheitliches auf Bundesebene fehlt bisher hingegen.
Der vom heutigen Landwirtschaftsminister Blairo Maggi eingereichte Gesetzesvorschlag sieht eine Reduzierung der negativen Auswirkungen auf die Umwelt sowie den Schutz der Flora und Fauna des Flußbeckens Paraguai vor. Anreize soll es hingegen für wirtschaftliche Aktivitäten wie den Öko-Tourismus geben.
Das Gesetz soll aber auch den Landwirten eine “juristische Sicherheit“ bieten, wie es Jaime Verruck von der Landesregierung Mato Grosso do Suls ausdrückt. Enthalten sind zudem Aussagen zur Befahrbarkeit des Rio Paraguai. Der Fluß wird als wichtige Wasserstraße angesehen und soll nach Bestrebungen der brasilianischen Wasserbehörde ANA entsprechend ausgebaut werden.
Diskutiert wird der vom damaligen Senator Maggi vor Jahren eingereichte Gesetzesvorschlag PLS 750/2011 in verschiedenen Kommissionen des brasilianischen Kongresses schon seit längerem. Entsprechend hat er auch einige Veränderungen erfahren.
Jetzt werden in den betroffenen Munizipen der beiden Bundesstaaten öffentliche Anhörungen durchgeführt. Die dort vorgebrachten Vorschläge sollen dann analysiert und ebenso eingearbeitet werden.
Vorgesehen ist laut dem Referenten des Projektes, Pedro Chaves, ebenso die Gründung eines Pantanal Fonds mit etwa 1,2 Milliarden Reais (umgerechnet derzeit etwa 285 Millionen Euro). Finanziert werden sollen mit ihm Ausgleichszahlungen an Produzenten, die das Biom Pantanal schützen und erhalten.