Noch gibt es vor allem Spekulationen über den Beitrag der einzigartigen Feuchtsavanne zum Treibhauseffekt. Eine Gruppe von zwei kanadischen und drei brasilianischen Wissenschaftlern will das ändern. Sie monitoriert die Bewegungen des Karbons im Wasser und dessen Qualität. Erste Ergebnissen haben die Forscher nun beim III. Brasilianischen Kongress der Feuchtgebiete (Conbrau) präsentiert.
Die Überschwemmungen spielen beim Methanausstoß eine wichtige Rolle, so die Forscher. Aber das Gleichgewicht zwischen Methan und Kohlendioxid hängt ebenso vom Ökosystem und dem Boden ab. Laut den Wissenschaftlern wirken die naturbelassenen Bereiche des Pantanal wie eine Karbon-Dränage.
Die intensive Nutzung am Fuß der Gebirgsketten kann das Verhältnis zwischen Quelle und Abbau des Kohlenstoffs allerdings wieder umkehren.
Im Mittelpunkt der Studie steht die private Schutzfläche RPPN der Sesc Pantanal. Deren Karbonlager in der Biomasse wird auf 12,8 Millionen Mg geschätzt. In den oberen 50 Zentimetern der Böden ist hingegen eine fünfmal so große Menge eingelagert (62,3 Mg). Allerdings verändert sich der Fluxus durch den Wechsel von Überschwemmungs- und Trockenzeiten.
Mit der Studie soll deshalb nicht nur die eingelagerte Kohlendioxidmenge in den verschiedenen Umwelttypen des Pantanals erforscht werden, sondern ebenso wie sich diese im Zyklus der Überschwemmungen und Trockenzeiten verändert.
Auch mit der Frage der Kohlenstoffquellen der Gewässer und der Freigabe von Kohlendioxide und Methangas durch überschwemmte Bereiche beschäftigen sich die Forscher. Letztlich sollen zudem Strategien für eine nachhaltige Pflege der Region definiert werden.