Am stärksten betroffen ist bisher die südliche Region des Pantanal, die als Eingangstor zu dem einmaligen Biom gilt und auf vielen touristischen Routen steht. Zu einigen der Pousadas und Fazendas ist der Zugang bereits erschwert. Betroffen sind auch einige der Holzbrücken. Auf einigen von ihnen ist der Schwerverkehr verboten worden. Aber auch Teilabschnitte der erdgebundenen Straße dürfen von Lastwagen derzeit nicht befahren werden.
Auch wenn die Menschen des Pantanal auf die jährlichen Überschwemmungen eingestellt sind, wurden viele von ihnen dieses Jahr vom schnellen Ansteigen der Wasserstände überrascht. Einige Rinderhalter waren jedoch vorausschauend genug und haben schon im Januar damit begonnen, ihre Tiere aus den niederen Bereichen auf höher gelgene Weidegründe zu treiben. Andere warten einen Rückgang des Hochwassers ab, um ihre Rinder zu neuen Weiden zu führen.
Vom landwirtschaftlichen Beratungsamt Embrapa heißt es, dass sich die Hochwasser bisher auf die Region um die “Estrada Parque“ konzentrieren. Dort sind in den Munizipen Aquidauana und Miranda im Januar Niederschläge mit historischen Ausmaßen registriert worden.
Durch die Ansammlung des Wassers in der niederen Pantanalregion steigt der Stand des Flusses Paraguai derzeit etwa drei Zentimeter pro Tag. Sollte es in den nächsten Wochen in den höheren Regionen verstärkt regnen, werden sich die Wasser des nördlichen und südlichen Pantanal vereinen. Mit einer großflächigen Überschwemmung wäre dann zu rechnen, so die Experten.