Die Parecis-Route ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Munizipal-Präfektur von Campo Novo do Parecis und der indigenen Parecis-Kommunen zur Erhaltung der Geschichte und der Kultur dieser Völker.
Die Attraktion bietet den Besuchern Tage des Lernens, der Kultur, der Besinnung, der Naturschönheiten und der radikalen Sportarten. An diesem Wochenende realisierte das Sekretariat für Wirtschaftliche Entwicklung (Sedec) ein Treffen mit der Presse von Cuiabá, um die neue touristische Destination des Bundesstaates Mato Grosso zu präsentieren und zu verbreiten.
Der Ethno-Tourismus (Ethnologischer Tourismus) präsentiert sich in diesem Fall mit einer weiteren wirtschaftlichen Alternative, die auch im ganzen Land Brasilien einzigartig dasteht. Wie der Präfekt Mauro Berft erklärt, war es dazu nötig, die Annäherung und das Vertrauen der lokalen indigenen Bevölkerung zu gewinnen, um das Projekt realisieren zu können. “Unser Munizip besitzt ein direktes Verhältnis zu den Indios, und sie pflegen mit der munizipalen Exekutive und Legislative einen offenen Dialog und bekommen Antworten auf ihre Forderungen“, bestätigte er.
Der erste Besuch der journalistischen Equipe und Fotografen war das Dorf Wazare, das sich 65 Kilometer vom Sitz des Munizips befindet, unter der Führung des jungen Häuptlings Rony Azoinaice. Erst seit zirka fünf Jahren gegründet, hat man diese Kommune bereits in der Absicht aufgebaut, Besucher von außen zu empfangen, um die Interaktionen zwischen “Halíti“ (Indios) und “Imutis“ (Nicht-Indios) zu promoten.
Dieses Experiment vereint beispielhaft moderne Entwicklung und tausendjährige Kultur. Die Dorfbewohner empfangen die Touristen mit Tanzdarbietungen, Körperbemalung, Gesängen und Erzählungen. Und weil sich das Dorf am Ufer des Rio Verde befindet, sind in diesem Besuch auch ein Kanuausflug und ein Bad im Fluss inbegriffen.
Die Unterstützung der Präfektur war von grundlegender Bedeutung für den Erfolg des Experiments. Wie der Häuptling Rony erklärt, hat das Munizip von Campo Novo do Parecis stets seine Affinität mit der indigenen Kultur unter Beweis gestellt, und seine indigenen Bewohner konnten stets auf die Unterstützung ihrer Kultur durch die Munizipal-Administration bauen. “Heute wollen wir diese Partnerschaft mit den Regierungen des Bundesstaates und des Landes erweitern, denn der Tourismus ist eine Gelegenheit der Aufwertung unserer Kultur und zur Erhaltung unserer Sitten und Gebräuche“, sagte Rony.
Das Dorf “Quatro Cachoeiras“ (Vier Wasserfälle) in 33 km Entfernung, ist das größte der 12 indigenen Kommunen und trägt diesen Namen durch seine besondere Lage an den vom Rio Sacre geformten Stromschnellen. Alle 90 Bewohner stammen aus der Familie des Häuptlings Narciso Kazaizase. Er wurde 1954 geboren und wuchs in einem Internat der Jesuiten-Mission auf, aus der er floh und das Dorf “Seringal“ gründete – später zog er um in das gegenwärtige Gebiet.
Während des Besuchs präsentierten die jüngeren Indios ihr “Jikunahati-Spiel“, bei dem ein Ball nur mit dem Kopf zwischen den Spielern abgegeben werden darf. Dies ist ein traditionelles Spiel, an dem nur Männer teilnehmen. Die Partie wird mit dem “Igomaliró“ gespielt, einem Ball, der aus der Milch des Mangaba-Baumes angefertigt wird. Da die Weitergabe des Balls allein mit dem Kopf ausgeführt werden darf, passiert es auch hie und da, dass die Teilnehmer mit dem Kopf den Boden streifen oder gar andocken. Tradition ist es auch, vor jeder Partie Wetten abzuschließen, und ein Spiel ist dann zuende, wenn die Vorräte einer Equipe verbraucht sind.
Der abschließende Besuch der Presseleute galt dem indigenen Dorf am Wasserfall “Salto Utiariti“ – das Dorf trägt denselben Namen wie diese Naturidylle. Es befindet sich 96 km vom Sitz des Munizips entfernt, und die Kommune wird vom Häuptling Orivaldo Koremazokae angeführt. Sie ist die mit den wenigsten traditionellen Elementen der drei besuchten Dörfer.
Im Dorf Utiariti stehen aus Backsteinen gemauerte Häuser mit der üblichen Einrichtung von Bauerngehöften des Interiors – dieses Dorf soll mit Hilfe der munizipalen Präfektur einem Prozess der kulturellen Wiederbelebung unterworfen werden, um in die Route des Ethno-Tourismus einbezogen werden zu können.
Außer des sensationellen, 98 Meter hohen Wasserfalls und der fantastischen Landschaft, bietet dieser Ort auch Pools mit lauwarmen und kalten Wasserkaskaden zum Baden, sowie eine Höhle zur Ansicht. Für Mutige wird das Erlebnis abgerundet mit einem “Rappel“ am Wasserfall (Abseilen), durchgeführt mittels Absicherung durch eine Profi-Equipe.
Sämtliche Attraktionen der “Rota Parecis“ werden in Tourismus-Agenturen und auf Websites angeboten. Die Besuche werden mit Erlaubnis der “Fundação Nacional do Índio (FUNAI)“ in Campo Novo do Parecis durchgeführt.
Im Monat März führte die Sedec, in Partnerschaft mit den entsprechenden Präfekturen, eine Gruppe von Journalisten während eines Press-Trips“ zu den neuen Attraktionen von Nobres, Chapada dos Guimarães und Cáceres, die ihren Besuchern Tauchgänge, radikale Sportarten und ländlichen Tourismus bieten. Das Programm ist Teil der “Feira Internacional de Turismo do Pantanal (FIT)”, ein Messe-Event, der zwischen dem 20. und 24. April im “Centro de Eventos Pantanal“, in der Hauptstadt von Cuiabá (Mato Grosso), stattfindet.
Tourismus
Das Paket der “Rota Parecis“ enthält eine Unterkunft mit zwei Nächten, Frühstück im Hotel Oriente und Abendessen im Restaurant Dom Augusto, sowie alle Attraktionen in den erwähnten drei Indio-Dörfern, außerdem den Transfer Cuiabá/Campo Novo und Campo Novo /Cuiabá – zu buchen bei der Agentur CNP Turismo für R$ 1.400,00 (zirka 340 Euro).
Weitere Informationen beim Chef der „Planejamento e Turismo da Secultur“, Joao Ricardo Bispo, Telefon: (65) 9947-1930. Bei einigen Agenturen in Cuiabá kann man ebenfalls Details über diese Tour erfahren, die nur bei einer Beteiligung von mindestens 15 Personen und nach der Absprache mit den beteiligten Indio-Dörfern durchgeführt wird.