Laut Schätzungen werden auf Brasiliens Straßen pro Minute 15 Wildtiere überfahren. Das gilt auch für das Pantanal. Zu Opfern werden Säugetiere wie Tapir, Ameisenbär, Wolf und Gürteltier. Jetzt soll mit einem Projekt auf die Katastrophe aufmerksam gemacht werden, um Gegenmaßnahmen zum Schutz der Tiere des Pantanals zu erreichen.
“Estrada Viva: A Fauna Pede Passagem“, heißt das Projekt, das von Universitäten, Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Einrichtungen gemeinsam durchgeführt wird. Nach ersten Zählungen überfahrener Tiere entlang der Straße BR 359 im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul sind dort in einem Teilabschnitt von 345 Kilometern 653 Opfer registriert worden.
Den Hauptanteil stellen dabei mit 82 Prozent Säugetiere wie der Tapir, dessen Bestand bereits als gefährdet eingestuft wird. 14 Prozent sind Vögel wie Aras, Papageien und Sittiche. Reptilien stellen vier Prozent der überfahrenen Tiere.
Vor allem in Bereichen mit intakter Vegetation, nahe kleiner Fließgewässer und in der Nähe des Nationalparkes der Emas sind größere Wildtiere überfahren worden. Ein anderes Problem ist der Schwerverkehr zwischen Alcinópolis und Mineiros. Abtransportiert werden mit ihm vor allem Erntegüter. Herabfallende Samen- und Getreidekörner ziehen jedoch wieder Wildtiere an, so die Forscher.
Das Monitoring wird als Teil der ersten Phase des Projektes verstanden. Mit ihm werden ebenso die Stellen ausgemacht, die ein besonderes Risiko für größere Tierbestände bilden. Ziel des Projektes ist es, auf dieser Grundlage Strategien zu entwickeln, um die Zahl der überfahrenen Tiere zu verringern. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Warnschilder und eine Aufklärung der Bevölkerung sind weitere Schritte.