Spezies, die vom Aussterben bedroht sind zu erhalten und die ambientale Entwicklung eines Gebietes mit üppiger Fauna und Flora, das sind die Ziele des Projekts “Bichos do Pantanal“ (Tiere des Pantanals), welches in diesem Monat vom “Instituto Sustentar de Responsabilidade Socioambiental“ in Cáceres (Bundesstaat Mato Grosso), 250 km von der Hauptstadt Cuiabá entfernt, eingeführt wurde – in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen der Landesregierung. Die Studie soll zwei Jahre in Anspruch nehmen und kann um weitere zwei Jahre verlängert werden.
Aus dem Feuchtgebiet Pantanal sind 212 Säugetierarten katalogisiert, 656 Vogelarten, 98 Reptilien und 325 Fischspezies. Die Forschungsarbeit wird jedoch dem Studium von Riesenottern, Flussottern, Jaguaren und Vögeln Priorität einräumen, mit dem Ziel, den Wissensstand über diese speziellen Arten anzuheben und zur Erhaltung dieser Tiere beizutragen.
“Es ist unmöglich, im Pantanal die Gesamtheit der Tiere zu studieren, wegen der enormen Vielfalt. Also haben wir jene ausgewählt, deren Überleben bedroht ist“, erklärt der Chef des Projekts, ein amerikanischer Ökologe, der hervorhebt, dass Riesenotter und Flussotter in ihrem Habitat bisher noch wenig studiert worden sind.
Der Wissenschaftler wird zwei Jahre lang den Rio Paraguai zwischen Cáceres und der Ökologischen Station von Taiamã befahren, in einem Hausboot und mit drei anderen Forschern. Durch ihren Aufenthalt auf dem Fluss wird auch eine Aufstellung der Fische möglich werden, die in diesem Gewässer leben.
Der Ökologe, der das Pantanal seit mehr als dreissig Jahren erforscht, bestätigt, dass es schwierig ist, die exakte Anzahl der zitierten Arten anzugeben, weil es kaum Referenzen über dieses Thema gibt. “Es ist notwendig, einen Vergleichspunkt festzulegen. Heute anzufangen mit einer Zählung und die Ergebnisse nach fünf oder zehn Jahren damit vergleichen. Zu wissen, wo sich die Tiere aufhalten, und die Anzahl ihrer Familien. Das muss gemacht werden“, sagte er.
Die Zählung der Populationen und die entsprechende Ernährung der Jaguare, Riesenotter, Flussotter und Vögel wird mittels versteckt installierter Kameras im Wald und unter Wasser bewältigt. Mittels Fotografien und Filmaufnahmen können die Tiere identifiziert werden. Die Individuen einiger Spezies haben spezifische Eigenschaften, erklärt die Koordinatorin des “Instituto Sustentar“.
Der Gefleckte Jaguar, zum Beispiel, hat Flecken auf seiner Stirnseite, die wie ein Daumenabdruck bei jedem Exemplar einzigartig sind. Bei den Riesenottern sind es die hellen Halsflecken, die zur Identifizierung der einzelnen Individuen dienen. Die Flussotter besitzen keine solche Charakteristik, was ihre Identifizierung besonders schwierig macht.
In diesem Fall werden die Kameras unter Wasser montiert. “Diese Tiere sind besonders scheu und deshalb ist es auch besonders aufwendig, sie zu studieren“, sagt die Koordinatorin.
Was die Vögel betrifft, ausser den Fotos und Videos durch die versteckten Kameras, werden wir auch ihre Stimmen auf Band aufnehmen. Die Forscher möchten Details über ihre Ernährung und ihre saisonalen Gepflogenheiten erfahren – in welcher Jahreszeit bestimmte Spezies sich im Pantanal aufhalten.
Die Fische werden mit speziellen Angelhaken gefangen, durch die sie nicht verletzt werden, und mit Netzen. Dann werden sie fotografiert, bestimmte Merkmale werden analysiert, wie das Vorkommen von Parasiten, der Gesundheitszustand, etc. und danach werden sie wieder freigelassen.