Riesengürteltiere sehen kleinen Dinosauriern ähnlich, findet Gabriel Massocato. Der Biologe koordiniert das Projekt Programa de Conservação do Tatu-Canastra im Pantanal. Das dient zur Erforschung und zum Schutz des steinzeitlich anmutenden Tieres. Für seine Arbeit ist Gabriel Massocato jetzt von der holländischen The Future For Nature Foundation mit dem Future for Nature Awards 2022 ausgezeichnet worden.

Symbolbild Gürteltier – Foto: Alfonso Cerezo auf Pixabay

Beinahe wäre das Riesengürteltier in Vergessenheit geraten. Mit verschiedenen Aktionen wird versucht, dies zu verhindern und es vor dem Aussterben zu retten. Dazu gehört auch das Programm zum Schutz des Tatu-Canastra, wie das Riesengürteltier in Brasilien genannt wird.

Ins Leben gerufen wurde es vom Franzosen Arnaud Desbiez. Massocato koordiniert es. Seinen Anfang genommen hat das Programm im Pantanal. Mittlerweile ist es aber auch auf andere Biome Brasiliens und Südamerikas ausgeweitet worden.

Im Pantanal sind die Riesengürteltiere vor allem durch Brände gefährdet. Unterstützt hat das Programm zum Schutz der gepanzerten Giganten deshalb auch die Bildung von Brigaden in Partnerschaft mit Fazendas. In Partnerschaft mit Landwirten wurde auch die Initiative „Canastras e Colmeias“ (Riesengürteltiere und Bienenschwärme) kreiert.

Bevorzugt ernährt sich das Riesengürteltier zwar von Termiten, es verschmäht aber auch nicht Bienenlarven. Viele Bienenzüchter sind deshalb wenig begeistert von der Präsenz des Gürteltieres. Gelöst werden kann das Problem mit einem Zaun oder dem Anbringen der Bienenstöcke weiter vom Boden entfernt.

Für die Imker lohnt sich dies doppelt. Sie schützen Bienen und Gürteltier. Als Anerkennung erhalten sie das Siegel “Amigo do tatu-canastra“ (Freund des Riesengürteltieres).

Von den Anstrengungen zum Schutz des Riesengürteltieres profitieren Mensch und Natur. Das Tatu-Canastra baut riesige Höhlen. Die werden laut Massocato auch von über 70 anderen Tieren genutzt. Die Biologen betiteln den Höhlenbauer deshalb auch als „Botschafter der Artenvielfalt“. Das Riesengürteltier trägt auf diese Weise zum Überleben anderer Tierarten bei und ebenso zum ökologischen Gleichgewicht.