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Verwaistes Rondon Memorial im Pantanal

Veröffentlicht am 1. Februar 2019 - 14:01h unter Pantanal News

Das im Pantanal des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso gebaute Memorial Rondon sollte eigentlich ein Kulturtreffpunkt für die Bevölkerung, ein Anziehungspunkt für Touristen und ein Stützpunkt für Forscher sein. Stattdessen ist es seit zwei Jahren verwaist, weil sich die Behörden um die Zuständigkeit streiten.

Memorial Marechal Rondon – Foto: Screenshot

Zuerst hat es Jahre gedauert, bis das 1997 vorgestellte Projekt überhaupt angegangen wurde. Dann wurde der Bau mehrfach unterbrochen. Nach über 15 Jahren wurde das Memorial im August 2016 schließlich feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Es wurden Bilder des Fotografen Mario Friedlander gezeigt, der über 25.000 Kilometer hinweg die Spuren des Marechal Cândido Rondon verfolgt und fotografisch festgehalten hat.

Dann wurde es plötzlich wieder still um das Memorial, das auch zur Nachhaltigkeit ermahnen und die indigene Kultur aufzeigen sollte. Geehrt wurde mit ihm Marechal Cândido Rondon. Der 1865 geborene Militär war indigener Abstammung und hat später mit seinen Truppen die Grundlagen für ein Telegraphen und Kommunikationssystem gelegt. Eine wichtige Rolle spielte er ebenso bei der Debatte über die Ausweisung von Indio-Territorien.

Auf Pfählen in Form einer Indio-Oca gebaut bietet das zweistöckige Rundgebäude Ausstellungs- und Studienräume, Hörsäle und Labore. Gedacht war es ebenso als Stützpunkt für die Forschungen im Pantanal. Von einem Aussichtsturm hätten die Besucher einen eindrucksvollen Überblick über das Feuchtgebiet.

Knapp drei Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 730.000 Euro) hat die 5.000 Quadratmeter umfassende Anlage in der Baía de Chacororé gekostet. Ausgewählt wurde der Ort im Distrikt Mimoso, weil dort Marechal Cândido Rondon geboren wurde.

Mehr als seine Eröffnung hat das Memorial nicht erlebt. Seit zwei Jahren steht es leer und ist dem Verfall preisgegeben, weil sich verschiedene öffentliche Stellen darum streiten, wer für es zuständig ist, wer für seine Wartung, seinen Unterhalt und die Organisation aufkommen soll. Statt von innen können es die Touristen derzeit nur von außen bestaunen, als Denkmal mangelhafter Planungen.