Die Brasilianer selbst haben zwar schon vom Pantanal gehört und befürworten seine Erhaltung, aber sie verwechseln es mit Amazonien. Das fand die Untersuchung des WWF-Brasil, in Zusammenarbeit mit der HSBC-Bank, heraus, nachdem sie im Juni dieses Jahres 2.002 Personen in 26 Bundesstaaten zu dem Thema interviewt hatten. Ausserdem wussten die Befragten Personen nicht zu sagen, in welcher Region des Landes sich dieses Biom, eines der reichsten Brasiliens, befindet.
Andererseits, nach Meinung von 82% der Befragten, ist eine gemeinsame Aktion zwischen Regierungen, Unternehmen und der Gesellschaft die beste Form zur Erhaltung des Pantanals. Die Ergebnisse der Untersuchung werden die Aktionen eines Projekts beeinflussen, das vom WWF-Brasil, der HSBC-Bank und Partnern in der Eingangsregion des Pantanals, im Bundesstaat Mato Grosso, konstruiert wird.
Die Untersuchung präsentiert jedoch einen hohen Bekanntheitsgrad hinsichtlich der Existenz des Pantanals: 93% der Befragten haben schon von dieser brasilianischen Naturlandschaft gehört. Allerdings geben 92% dieser Personen zu, niemals dort gewesen zu sein, und zwei von drei (66%) wissen nicht, in welcher Region Brasiliens es sich befindet. Nur die Hälfte der Bevölkerung weiss die Pantanallandschaft zu beschreiben, die von der UNESCO zum Weltnaturerbe und Reserve der Biosphäre erklärt worden ist.
Der Brasilianer verwechselt auch die Pantanal-Vegetation mit der Amazoniens. 37% der Befragten beschreiben das Pantanal als einen geschlossenen Wald. Die Daten beweisen das Unwissen gegenüber dieser Region, denn das Biom besteht aus einer überschwemmbaren Ebene, grösstenteils gebildet von Flüssen, Dschungeln, Lagunen und umgeben von einer Hochebene mit Cerrado-Savanne.
Die Untersuchung ist Teil eines HSBC-Programms für das Wasser, als globale Partnerin des WWF-Brasil ist die Bank interessiert an der Erhaltung von Quellen des Pantanals und beabsichtigt einen Pakt zu schliessen, der munizipale, staatliche und föderative Regierungen, den Privatsektor und Institutionen der zivilen Gesellschaft einbezieht. “Was die Zustimmung betrifft, Aktionen zur Erhaltung des Pantanals zu befürworten, sympathisieren mehr als 80% der Bevölkerung mit dem Thema. Für die Brasilianer steht fest, dass eine gemeinsame Anstrengung die beste Alternative zur Erhaltung des Pantanals darstellt“, bestätigt der Exekutiv-Direktor des Programms “Água para a Vida“ (Wasser für das Leben) des WWF-Brasil.
Um Aktionen zur Erholung und zum Schutz der Quellen des Pantanals zu entwickeln, werden mindestens 30 Quellen derzeit in Betracht gezogen, was 25 Munizipien der Region involviert und ein Engagement von 270 Personen in Kampagnen zur Bewusstseinsfindung verlangt, bestätigt der Direktor der HSBC.
Nach seiner Aussage zeigen die Daten der Untersuchung, dass das Pantanal immer noch eine touristische Destination mit unerschlossenem Potenzial ist, und dass es viel mehr von Ausländern besucht wird, als von Brasilianern. Auf der anderen Seite steht es in der brasilianischen Erinnerung immerhin an zweiter Stelle – nach Amazonien – wenn man nach den Naturlandschaften Brasiliens fragt. “Das zeigt, dass das Pantanal sich im Kopf des Brasilianers befindet, aber noch nicht im Herzen“, meint der Direktor.
Das Wasserprogramm der HSBC-Bank
Das ist ein für fünf Jahre geplantes Programm (2012-2016), mit Investitionen von US$ 100 Millionen, in Partnerschaft mit drei nicht-staatlichen Organisationen (NGOs), die zu den angesehensten der Welt gehören: der World Wildlife Fund (WWF), WaterAid und Earthwatch Institute. Dieses Programm besitzt die notwendige Dimension für eine Kombination von Versorgung, Schutz und Erziehung in Bezug auf das Wasser, daraus entsteht das innovativste Programm für Wasser, das je von einer Finanzorganisation auf die Beine gestellt wurde. Die Partnerschaft mit dem WWF hat zum Ziel, mit der Versorgung, dem Schutz und der Erziehung bezüglich des Wassers weltweit in fünf Becken von strategischer Bedeutung zu arbeiten, von deren Erhaltung eine Milliarde Menschen abhängig sind: dem Yangtse in China, dem Ganges in Indien, dem Mekong, der durch Territorien in China, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam fliesst, dem Osten Afrikas, in den Becken des Ruaha und Mara, geteilt zwischen Kenia und Tansania, und dem Pantanal auf brasilianischem Boden.
WWF-Brasil
Der WWF ist eine nicht-staatliche brasilianische Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die humanen Aktivitäten mit der Erhaltung der Biodiversifikation in harmonischen Einklang zu bringen und die rationale Nutzung der natürlichen Ressourcen zum Wohl der heutigen Bürger und der zukünftigen Generationen zu fördern. Gegründet 1996, mit Sitz in Brasília, entwickelt die Institution Projekte im ganzen Land und gehört zum WWF-Netz, einem der grössten unabhängigen Verbände zur Erhaltung der Natur, mit Aktionen in mehr als 100 Ländern und der Unterstützung von zirka 5 Millionen Menschen, inklusive Mitgliedern und Volontären.