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4,65 Millarden Tiere von Bränden betroffen – Forscher fordern Programm zur Nachhaltigkeit

Veröffentlicht am 30. Juni 2021 - 20:47h unter Pantanal News

Wegen seiner einzigartigen Tierwelt ist das Pantanal weltweit unter Naturliebhabern und Öko-Touristen bekannt. 2020 sind allerdings etwa 4,65 Milliarden Tiere bei den verheerenden Großbränden ums Leben gekommen, verletzt worden oder haben unter den Folgen gelitten. Das schätzt eine Gruppe von Forschern verschiedener Einrichtungen, die eine Studie über die Auswirkungen der Katastrophe auf die Tierwelt veröffentlicht hat.

Verletzter Tamandua – Foto: Romeu Escanhoela/FotoPublicas

Die Zahlen über die Folgen der über Wochen andauernden Brände im vergangenen Jahr sind alarmierend. Etwa 4,5 Millionen Hektar sind zerstört worden, heißt es in der Veröffentlichung „Das Pantanal brennt und nur ein Programm zur Nachhaltigkeit kann die größte Feuchtfläche der Welt retten“. Neben Todesopfern und Verletzungen werden als Konsequenzen die Reduzierung der Nahrungsressourcen und der Lebensräume aufgeführt.

Errechnet haben die Forscher der Umweltbehörde Ibama, des Zentrums zur Erforschung und zum Schutz der Säugetiere (Cenap) und der landwirtschaftlichen Forschungseinrichtung Embrapa die Folgen anhand der bekannten Bestandsdichten der Tierarten und der zerstörten Bereiche. Nach Angaben der Experten waren mindestens 65 Millionen Wirbeltiere von den Bränden betroffen. Hinzu kommen vier Milliarden Wirbellose.

Der Großteil der Brände wurde von Menschen verursacht. Dass sich die Feuer so stark und schnell ausbreiten konnten, lag unter anderem an der extremen Trockenheit. Seit mehr als zwei Jahren liegen die Niederschläge weit unter dem Durchschnitt und ebenso die Überschwemmungen. Verantwortlich gemacht werden dafür unter anderem die Klimaveränderungen und die Rodungen im Amazonas-Regenwald.

Pantanal brennt – Foto: Mayke Toscano/Secom-MT

Es gibt aber dennoch Hoffnung. Um das einzigartige Biom zu erhalten, ist jedoch eine Reihe von Maßnahmen notwendig. Die Forscher fordern neben anderen Maßnahmen ein System zur kontinuierlichen Überwachung, um die Risiken von Bränden frühzeitig zu erkennen.

Auch die Etablierung von ganzjährig tätigen Brigaden und Feuerwehrleuten sowie Strategien zur Brandbekämpfung wäre notwendig. Weitere Punkte sind die Aufklärung der Bevölkerung und die Wissensvermittlung über den richtigen Einsatz von Feuer zur Verringerung trockener Biomasse.

Unablässig sind laut den Forschern zudem Initiativen zur Nachhaltigkeit, um die aktuellen Tendenzen zu minimieren.