<script>

Erfolg im Pantanal: Waldstörche besiedeln künstliches Nest bei Corumbá

Veröffentlicht am 28. Mai 2021 - 08:37h unter Pantanal News

Zum ersten Mal hat im Pantanal ein Waldstorchpaar ein künstliches Nest angenommen. In der Pantanalstadt Corumbá wird dies gefeiert. Bei dem künstlichen Nest handelt es sich um eine Besonderheit. Es ersetzt ein Nest, das eigentlich unter Denkmalschutz stand und im vergangenen Jahr zerstört worden ist.

Foto: Walfrido Tomas/Embrapa Pantanal | AgênciaBrasil

Der Tuiuiú, wie die Waldstörche in Brasilien genannt werden, gilt als Symbolvogel des Pantanals. Seine Nester werden eigentlich geschützt. So auch, das wohl bekannteste Nest, das einst am Rande der Staatsstraße BR-262 hoch oben auf einem Ipê trohnte. Nest und Baum wurden im vergangenen Jahr bei den verheerenden Bränden, die enorme Flächen des Pantanals betrafen, zerstört.

Nach den Bränden haben Biologen und Umweltschützer in der Nähe des ehemaligen Neststandortes jedoch wieder Waldstörche beobachtet. Weil die Tuiuiús ähnlich wie Weißstörche Nesttreu sind, entstand die Idee, ein künstliches Nest genau dort zu bauen, wo einst das natürliche stand.

Die Forscher sichteten Literatur und holten sich Anregungen in Deutschland. Dann bauten sie mit Unterstützung des landwirtschaftlichen Forschungsinstitutes Embrapa einen zwölf Meter hohen Mast, dessen Spitze sie mit einem Metallgerüst in Trichterform versahen.

Aufgestellt haben sie ihr Werk genau dort, wo einst das denkmalgeschützte Nest war. Damit es seinem natürlichen Vorbild ähnlicher sieht, wurden noch Zweige aus der Umgebung eingeflochten.

Die Arbeit hat sich gelohnt. Am 16. Mai ließ sich erstmals ein Tuiuiú-Paar in dem Kunstwerk nieder, inspizierte es und befand es offensichtlich für gut. Seitdem baut das Pärchen ihr neues Nest mit Zweigen und feinerem Material aus. Jetzt warten Forscher und Natufreunde auf Nachwuchs.