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Bevölkerung Pantanals erhebt Forderungen zum Schutz des Feuchtgebietes

Veröffentlicht am 2. Oktober 2014 - 01:28h unter Pantanal News

rio-paranaDie intensive Landwirtschaft, der Bau weiterer Wasserkraftwerke mit seinen Stauanlagen sowie der Bergbau sind einige der Aktivitäten, die das größte Feuchtgebiet der Welt bedrohen. Geht es nach dem Willen der Bevölkerung soll sich das ändern. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Institutionen hat sie einen Maßnahmenkatalog zum Schutz des Pantanals und ihres Lebensraumes erstellt. Übergeben wurde dieser an das Staatsministerium des Landes Mato Grosso und das Staatsministerium Brasiliens.

Bei einem Treffen in Cáceres hat eine Gruppe von Wissenschaftlern, Studenten, Instituten, Nichtregierungsorganisationen, Fischer, Repräsentanten der Bevölkerung und Vertreter der Staatsministerien Strategien entwickelt, um negative Einflüsse auf das sensible Biom abzumildern. Eine steigende Zahl von Rinderherden und Schweinemästereien, Monokulturen mit Zuckerrohr, eine Zunahme des Sojaanbaus, der Bergbau und Wasserkraftwerke sind einige der Aktivitäten, die das Pantanal bedrohen. Schon jetzt existieren im Becken Alto Paraguai 44 Wasserkraftwerke, weitere 135 sind geplant, wie die Gruppe berichtet.

Als Auswirkungen dieser Aktivitäten wurde eine Kontaminierung mit Agrochemikalien und chemischen Düngemitteln genannt, eine Verringerung des Wasserstandes sowie die Beeinträchtigung der Fischerei durch die Verschmutzung mit Quecksilber durch den oft illegalen Abbau von Gold. Kritisiert wurde ebenso die intensive Fischzucht durch Unternehmen.

Erstellt wurde ein Katalog mit zwölf Forderungen. Unter anderem forderten sie ein Moratorium, um den Anbau von Soja und anderen Monokulturen im Becken Alto Paraguai auszusetzen. Eine stärkere Überwachung zur Einhaltung der Gesetze im Bezug auf die Anwendung der Agrochemikalien, eine Analyse der Gewässer und Bestandsaufnahme der Krankheiten, die durch die Chemikalien hervorgerufen werden, sind weitere Forderungen. Ausgesprochen haben sie sich ebenso für eine Aussetzung des Baus der Wasserstraße der Flüsse Paraguay und Paraná sowie ein sozial-ökologisches Raumordnungsverfahren über Fischzuchtanlagen.

Jetzt ist es an den Staatsministerien, den Forderungskatalog zu analysieren und zu überprüfen, ob und welche Maßnahmen ergriffen werden.