<script>

Die Jaguare im Pantanal

Veröffentlicht am 11. Dezember 2021 - 18:04h unter Pantanal News

In keiner anderen Region der Welt leben so viele Jaguare wie das im Pantanal der Fall ist. Jetzt haben Forscher noch eine Besonderheit entdeckt. In dem Schutzgebiet Estação Ecológica de Taiamã jagen und fischen die Jaguare gemeinsam. Sie ernähren sich zudem anders als ihre Kollegen anderer Gebiete. Als Nahrungsgrundlage dienen ihnen vor allem Fische und Kaimane, wie eine jetzt veröffentlichte Studie zeigt.

Pantanal-Jaguar – Foto: Alaor Filho/FotosPublicas

Eigentlich sind Jaguare Einzelgänger und extrem territorial. Im Schutzgebiet Estação Ecológica de Taiamã ist das anders. Forscher schätzen, dass dort 12,4 Onças, wie die Jaguare in Brasilien genannt werden, auf 100 Quadratkilomtern leben.

Eine so hohe Dichte ist bisher für keinen anderen Ort bekannt. Statt gegeneinander um das Nahrungsangebot zu kämpfen, vereinen sie sich jedoch, wie Aufnahmen von selbstauslösenden Kameras belegen.

Für Überraschung unter Biologen und Wissenschaftlern hat auch der Speiseplan der im Schutzgebiet lebenden Jaguare gesorgt. Eigentlich ernähren sich die großen, gefleckten Katzen vor allem von Säugetieren. Während üblicherweise mindestens 70 Prozent ihrer Nahrung aus Fleisch besteht, halten es die Jaguare in der Estação Ecológica de Taiamã anders.

Sie haben sich auf das Erjagen und Verspeisen von Fischen und Kaimanen spezialisiert. Die Forscher vermuten, dass das hohe Nahrungsangebot von Fischen und Kaimanen auch ein Grund für das friedliche Zusammenleben der sonst so territorialen Wildkatzen sein könnte, weil ein Streit um die Nahrung nicht notwendig sei.

Die Estação Ecológica de Taiamã umfasst 11.555 Hektar. Sie gilt als einer der ursprünglichsten und best erhaltenen Bereiche des Pantanals. Erforscht werden die Jaguare dort bereits seit 2011, unter anderem mit der Hilfe von 59 selbstauslösenden Kameras und dem Einsatz von GPS-Halsbändern.