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Traditionelle Massivholz-Gitarre des Pantanals erlebt Aufschwung

Veröffentlicht am 14. Januar 2022 - 08:55h unter Pantanal News

Das Pantanal bietet nicht nur eine überschwengliche Natur, sondern ebenso eine reichhaltige Kultur. Zu der gehört die “viola de cocho“, ein traditionelles Musikinstrument. Das war beinahe in Vergessenheit geraten. Jetzt erlebt die traditionelle Gitarre des Pantanals jedoch einen ungeahnten Aufschwung, auch unter jüngeren Pantaneiros.

Viola de Cocho – Foto: Wikimedia Communs

Dazu tragen ebenso Workshops, Ausstellungen und Dokumentarfilme bei, wie das Festival Campão Cultural in Corumbá oder das Projekt „No ritmo da viola de cocho“. Letzteres bietet eine Fotoausstellung und einen Dokumentarfilm, die online kostenlos genossen werden können.

Mit “cocho“ wird in Brasilien eigentlich ein Futtertrog bezeichnet, der aus einem Stück Massivholz gefertigt ist. Der Pantanal-Gitarre liegt das gleiche Prinzip zu Grunde. Ihr Körper ist ebenso aus einem massiven Stück eines Baumstammes gefertigt.

Der wird ausgehölt und dann mit einem Deckel und einem Steg versehen. Bis vor Kurzem waren die drei bis fünf Saiten noch aus Rinderdarm. Mittlerweile werden Saiten aus einer Angelschnur gemischt mit Metallsaiten dafür verwendet.

Einst haben die Portugiesen die Gitarre mitgebracht. In Brasilien wurde das Instrument aber entsprechend auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Die Bautechnik änderte sich, das Material und letztlich auch ihr Klang und die Rhythmen, die mit ihr gespielt werden.

Entstanden ist ein traditionelles Instrument, das von der brasilianischen Denkmalschutzbehörde 2005 unter Schutz gestellt wurde. Zum Einsatz kommt sie bei den traditionellen Festen des Pantanals.

Mit der Zeit gab es dennoch immer weniger Meister dieses Instrumentes. Das hat sich geändert. Seit wenigen Jahren steigt die Zahl der Bauer der „viola de cocha“ wieder, die einen einzigartigen Klang besitzt. Beim Festival Campão Cultural in der Pantanalstadt Corumbá waren die Workshops zum Bau der Pantanal-Gitarre in kurzer Zeit ausgebucht.

Auf der Site des Instituto Homem Brasileiro (HBO) ist derzeit zudem das Projekt “No ritmo da viola de cocho“ mit einer Ausstellung über zwei Mestres des Baus der viola de cocha sowie ein Dokumentarfilm zu sehen.