<script>

Diskussion um Kontrolle der Kaimane im Pantanal

Veröffentlicht am 27. Oktober 2019 - 11:57h unter Pantanal News

Wieviel Kaimane verträgt das Pantanal? Mit der Frage beschäftigen sich derzeit Politiker, Forscher und Umweltschützer des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso. Hintergrund ist das Bestreben, die Fischzahl in den Flüssen des Pantanals wieder zu erhöhen.

Jacare oder Kaiman – Foto: sabiá brasilinfo

Um das zu bewerkstelligen, ist im Nachbarbundesstaat Mato Grosso do Sul im Januar für das Pantanal das Dekret “Quota Zero“ (Nullquote) für das Fischen und Angeln durch Amateure erlassen worden. Vorerst ist es für fünf Jahre gültig.

Geangelt werden darf noch, verboten ist indes der Abtransport des Fisches. Statt die geangelten Fische mit nach Hause zu nehmen, müssen sie nach dem Fang wieder freigelassen werden.

In Mato Grosso wird ein ähnliches Dekret diskutiert. Einher geht mit der Diskussion zur Sicherung des Fischbestandes in den Flüssen des Pantanals auch die Frage nach weitergehenden Maßnahmen, wie eine Kontrolle des Kaiman-Bestandes. Darüber scheiden sich aber die Geister.

Vor wenigen Tagen hat im Bundesstaatsparlament Mato Grosso dazu eine öffentliche Anhörung stattgefunden. Während der Abgeordnete Paulo Araújo eine Kontrolle der „Jacarés“ für unbedingt notwendig hält, sind Wissenschaftler und Spezialisten skeptisch.

Laut dem Landwirschaftlichen Forschungsinstitut Embrapa gibt es bisher keine ausreichenden Studien, die eine aktive Kontrolle rechtfertigen würden. Der pensionierte Professor der Universität Mato Grosso (UFMT) Francisco de Arruda Machado sieht dies ähnlich.

Er erklärt zudem, dass sich die Jacarés in ihrem ersten Lebensjahr vor allem von Insekten ernähren und später von kleinen Fischen und ebenso von Schlangen, Krabben, Krebsen und anderen Tieren. Die Kaiman-Population des Pantanals ist seiner Meinung nach nicht zu groß, sondern stark.

Darüber hinaus sein die Reptilien ein Thermometer, das einen reichen Fischbestand des Pantanals anzeige.

2002 wurde von den Embrapaforschern eine Zählung der Kaimane im Pantanal von Mato Grosso durchgeführt. Nach dieser wurde der Jacaré-Bestand auf drei Millionen Tiere geschätzt.