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Fazendeiros wollen mit Büffeln ihre Rinder vor Jaguar-Attacken schützen

Veröffentlicht am 7. Dezember 2015 - 18:25h unter Pantanal News

Tiere Brasiliens Wasserbueffel Marajo_AgenciaBrasilIm Pantanal versuchen Fazendeiros, ihre Rinder mit Hilfe von Büffeln vor Jaguaren zu schützen. Natur- und Umweltschützer sind davon allerdings nicht begeistert. Sie befürchten erhebliche Auswirkungen auf das größte Feuchtgebiet der Welt. Sorgen bereiten auch verwilderte Büffelgruppen, die aggressiv auf Störungen reagieren.

Im Pantanal werden die Rinder in der Regel frei gehalten. Der Kontakt mit Menschen ist auf wenige Male im Jahr beschränkt. Von den gefleckten Jaguars bedroht sind vor allem die Kälber, da die erwachsenen Rinder im Normalfall bei Gefahr fliehen und ihr Nachwuchs zurück bleibt. Büffel reagieren indes anders. Bei Annäherung eines onças stellen sie sich schützend und zur Verteidigung bereit vor ihre Kälber. Dieses Vehalten hat einige Fazendeiros des Pantanal auf die Idee gebracht, ihre Rinderherden mit Büffeln zu mischen.

Die wesentlich schwereren Büffel können allerdings enorme Auswirkungen auf das sensible Feuchtgebiet haben. Unter anderem verdichten sie den Boden und verändern somit die Zusammensetzung der natürlichen Pflanzengemeinschaften. Auf sie zurück geht auch eine verstärkte Erosion der Ufer und eine Versandung von Fließ- und Stillgewässern. Ein weiteres Problem ist das Auswildern der Büffel, die sich anders als Rinder nicht durch Zäune aufhalten lassen. Spezialisten bezweifeln zudem, dass die exotischen Tiere tatsächlich zu einem Schutz der Rinder vor den Übergriffen von Jaguaren beitragen.

Während die Fazendeiros des Pantanals dennoch auf den Büffel setzen wollen, gibt es in anderen Bundesstaaten Brasiliens bereits etliche Stimmen gegen diese Tiere. Ein Beispiel ist der nordbrasilianische Bundesstaat Amapá, in dem verwilderte Büffel für erhebliche Schäden gesorgt haben. Im Amazonas-Bundesstaat Rondônia wird derzeit sogar überlegt, in einem Naturschutzgebiet lebende verwilderte Büffel gezielt zu töten, um die negativen Auswirungen auf die Natur einzuschränken.

Doch nicht nur für Umwelt und Natur scheinen die aus Asien stammenden Tiere eine Gefahr darzustellen. Berichtet wird ebenso von einem aggressiven Verhalten verwilderter Büffel. Im September wurde laut Presseberichten im Pantanal ein Rinderhüter von einem Büffel angegriffen und getötet.

Schon jetzt gibt es in der einzigartigen Feuchtsavanne indes Gruppen von verwilderten Büffeln. Über ihre Zahl ist bisher noch nichts bekannt. Vielmehr will das landwirtschaftliche Beratungsamt Embrapa erst im kommenden Jahr eine Studie dazu durchführen, wie es heißt.