Dass Wildtiere auch in der Nähe von Siedlungen und Städten gesehen werden, ist im Pantanal keine Seltenheit. In Corumbá und Ladário hat sich die Zahl der Einsatzkräfte zur Bergung von Kaimanen, Schlangen und auch Ameisenbären im ersten Halbjahr 2016 jedoch verdreifacht, wie es von der Einsatzleitung der Feuerwehr heißt.
Über 120 Tiere sind von Januar bis Juli in den Städten des Bundesstaates Mato Grosso do Sul in Gärten, an Straßen und auch in Häusern eingefangen worden. Die meisten Vorkommnisse hat es in den mitten im Pantanal gelegenen Siedlungen Corumbá und Ladário gegeben.
Auch die Anakonda ist am Porto de Ladário geborgen worden. Der Schutz galt dabei weniger den Menschen als mehr der Riesenschlange. Die sei von Anliegern mit Steinen beworfen worden, im Versuch sie zu vertreiben, wie es heißt. Verletzt wurde sie zum Glück nicht. Nach ihrer Bergung wurde sie von den Rettungskräften deshalb auch weitab von Siedlungen wieder in die freie Natur entlassen.
Nicht immer haben die Tiere allerdings soviel Glück, wenn sie den Menschen und ihren Siedlungen zu nahe kommen. Ende Juni hat die Umweltpolizei auf einem brachliegenden Grundstück in Ladário einen Tuiuiú-Storch eingefangen. Der Vogel gilt als Wahrzeichen des Pantanal. Das geborgene Tier war allerdings verletzt. Jetzt wird er im ”Centro de Recuperação de Animais Silvestres” in Campo Grande behandelt.
Im Zentrum für Wildtiere werden verletzte Vögel, Ameisenbären und andere im Pantanal lebende Tiere behandelt und nach ihrer Genesung wieder in die freie Natur entlassen.
Darüber, warum in den Siedlungsbereichen immer mehr Wildtiere gesichtet werden, wird bisher nur spekuliert. Häufig kommt dies bei Überschwemmungen vor, wenn die Wildtiere bei ihrer Nahrungssuche auf Hochwasserfreie Gebiete wie Städte ausweichen. Eine Rolle spielt wohl aber auch das Wachsen der städtischen Bereiche.