Mit einer aufwendigen Technik wollen Biologen und Wissenschaftler mehr über den Fisch “Dourado” herausfinden. Um ihn in den Flüssen des Sumpfgebietes Pantanal besser schützen zu können, soll sein Wanderverhalten mit Hilfe eines codierten Senders erforscht werden.
Direkt am Flussrand haben die Forscher ein kleines, mobiles Operationszentrum aufgebaut. Dort wird der Südamerikanische Lachssalmler in einem Wasserbottich mit Hilfe von Nelkenöl auf sanfte Weise betäubt und dann vermessen und gewogen. Per Operation wird den Tieren zudem ein Transmissor eingesetzt. Ein dünner Drahtfaden am Bauch des Fisches dient als Antenne, die alle fünf Sekunden Radiosignale ausstößt. Diese werden wiederum wie beim Echolot empfangen und dann ausgewertet. Jedem Fisch ist dabei ein eigener Sendercode zugedacht, so dass die Wissenschaftler feststellen können, welches Tier sich wann wo aufhält. Begleitet werden die Fische bei ihrer Reise von den Biologen per Forschungsboot.
Der Ausgangspunkt der Untersuchung liegt am Fusse des Gebirgszuges Serra da Bodoquena im Pantanal. In den dortigen kristallinen Gewässern haben über 90 verschiedene Fischarten ihre Kinderstube, unter anderem auch der Dourado. Der “König der Flüsse” wie er auch genannt wird, gehört zur Gattung Salminus und trägt den Namen angesichts seiner goldgelben Farbe, denn Dourado heißt soviel wie “goldig”. Der Raubfisch wird etwa 75 Zentimeter lang und sechs bis sieben Kilogramm schwer, in einzelnen Gebieten soll er jedoch auch 20 Kilogramm Gewicht erreichen können.
Bisher ist wenig über das Wanderverhalten des Dourado bekannt. Die Sender sollen nun Aufschluss darüber geben, wann sich der Fisch auf den Weg zum Oberlauf macht, um sich dort fortzupflanzen und in welcher Jahreszeit er wieder zurückkehrt. Aber auch darüber, in welchen Nischen das Tier lebt, erhoffen sich die Biologen Informationen. Die gewonnen Erkenntnisse sollen zudem in ein spezielles Programm zum Artenschutz einfliessen.