Das Pantanal ist weltweit berühmt für die Möglichkeit, Wildtiere in freier Natur zu beobachten, allen voran den Jaguar. Der nähert sich manchmal auch Siedlungen oder reisst im Pantanal frei weidende Rinder. Um ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Wildtier zu gewähren, hat das Institut Homem Pantaneiro ein eigenes Programm entwickelt. Mit dem war es möglich, Attacken der Jaguare auf Rinder zu reduzieren, wie erste Ergebnisse nun zeigen.
Über das Programm „Felinos Pantaneiros“ werden die Jaguare mit Hilfe von selbstauslösenden Kameras und GPS-Halsbändern monitoriert. Entwickelt haben die Biologen aber auch gemeinsam mit Landwirten und Flussanliegern eine Alternative zur Vermeidung von Konflikten. Die setzt unter anderem auf Gespräche und die Suche nach einer gemeinsamen Lösung mit den Betroffenen.
Als Lösungen zum Schutz der Rinder können dabei elektrische Zäune zum Einsatz kommen. Neu ist jedoch die Verwendung von LED-Lichtern. Die werden dort installiert, wo Jaguare nahe der Häuser oder Rinder gesichtet wurden. Die Lichter schalten sich automatisch ein und simulieren Bewegung. Jaguare werden auf diese Weise abgeschreckt, weil sie das Licht mit der Anwesenheit von Menschen in Verbindung bringen.
Getestet wurde die LED-Licht-Abschreckung auf einem ländlichen Anwesen im Munizip Miranda. In den vergangenen zwei Monaten kam es dort zu keinen Übergriffen mehr durch die Jaguare, während vor der Installation mehrere Rinder gerissen worden sind, wie Tierarzt Diego Viana ausführt. Mittlerweile wurde das Schrecklicht auch andernorts installiert.
Dass eine Koexistenz von Wildtieren, Nutztieren und Mensch möglich ist, darüber ist sich Diego Viana sicher. Er verweist dabei auf das Pantanal und die Zusammenarbeit mit Landwirten und Flussanliegern.