In den Bau eines Gürteltiers eintauchen können die Besucher im naturkundlichen Museum Estação Natureza Pantanal in der Stadt Corumbá nahe der bolivianischen Grenze. Dort hat am Dienstag (15.) eine Ausstellung über die fünf Gürteltierarten eröffnet, die es unter anderen im größten Feuchtgebiet der Erde gibt. Das Museum am Ufer des Flusses Paraguay geht allerdings ungewöhnliche Wege. Es führt die Besucher im wahrsten Sinne des Wortes in die Welt dieses kleinen Säugetiers.
Schon der Eingang ist dem des Gürteltierbaus nachempfunden. Weiter geht es durch einen Tunnel bis hinein in die Wohnhöhle des Tieres, die sich je nach Art bis zu fünf Meter unter der Erdoberfläche befinden kann. In der Natur graben die Tatus ihren Bau oft an Böschungen oder in Baumnähe in die Erde. Das Besondere an ihren Höhlen ist, dass dort eine konstante Temperatur von etwa 25 Grad herrscht, egal ob es im heißen Sommer des Pantanals Außentemperaturen von 40 Grad hat oder in kühlen Winternächten deutlich unter zehn Grad. Auch in der Wohnhöhle des Museums wird dieser Temperaturunterschied nachgeahmt. Dort erleben die Besucher zudem, was passiert, wenn die putzigen Tiere ihren Bau verlassen. Dann halten dort häufig Riesenechsen, Wildhunde, Waschbären oder das Ozelot Einzug.
Aufgebaut sind ebenso fünf multimediale Infosäulen. Jede von ihnen symbolisiert eins der Neunbinden-, Sechsbinden-, Nacktschwanz-, Riesen- und Kugelgürteltiere. Auf Knopfdruck erfahren Kinder und Erwachsene dort mehr über die charakteristischen Merkmale der jeweiligen Art, deren Lebensgewohnheiten und weiteres Interessantes und Kurioses. Mit Bildern und Videos wird die Ausstellung abgerundet.
Die in der Ausstellung verwendeten Fotos und Videos stammen unter anderem vom Projekt „Tatus do Pantanal“ sowie vom Projekt Riesengürteltier (Tatu canastra).