Im Pantanal soll ein japanisch-brasilianisches Krankenhaus entstehen. Gedacht ist es als ein medizinisches Zentrum, das 120.000 Menschen in der südwestlichen Region des Bundesstaates Mato Grosso do Sul betreuen soll. Architektonische Entwürfe für das binationale Vorhaben liegen bereits vor.
Schon seit 2001 arbeiten in der Region von Guia Lopes da Laguna japanische Mediziner auf ehrenamtlicher Basis. Im Jahr 2003 erhielt die Gemeinde, die im Nationalpark Serra do Bodoquena liegt, zudem ein medizinisches Diagnostik-Zentrum. Was indes fehlt, ist ein entsprechend ausgestattetes Krankenhaus. Das soll sich jetzt ändern. Geplant ist ein regionales Krankenhaus, das die Bereiche der Pädiatrie, Gynäkologie, Chirurgie, Kardiologie, Augenheilkunde, Orthopädie und Endokrinologie abdeckt. Darüber hinaus soll es eine Intensivstation für Erwachsene sowie für Neugeborene erhalten und Betten für Dialysepatienten.
Das Grundstück, auf dem das Krankenhaus gebaut werden soll, ist bereits vorhanden. Es wurde von der Gemeinde Guia Lopes da Laguna gestiftet. Von dem medizinischen Zentrum profitieren werden aber auch die Menschen von sechs weiteren Gemeinden in der Umgebung. Um den Plan voranzutreiben wurde zudem eine Partnerschaft zwischen den sieben Gemeinden und der brasilianischen Regierung geschlossen. Jetzt trafen sich darüber hinaus Parlamentsabgeordnete mit einer Gruppe japanischer Ärzte, um das Vorhaben zu diskutieren.
Dass ausgerechnet mitten im Pantanal mit Hilfe der japanischen Regierung ein Krankenhaus gebaut werden soll, wird mit den Einwanderern aus dem Land der aufgehenden Sonne erklärt. Allein im Pantanal leben 24.000 Nachkommen der japanischen Immigranten wobei Mato Grosso do Sul die drittgrößte Kolonie von ihnen aufweist.