Dort wurde das “Tatu bola“ (Tolypeutes matacus) von den herbeigerufenen „Bombeiros“ (Feuerwehrkräften) gerettet. Nachdem sie festgestellt hatten, dass das Tier gesund und ohne Verletzungen war, haben sie es wieder fernab der Stadt in die freie Wildbahn entlassen.
Gürteltiere sehen kaum und sind schwerhörig. Es kommt durchaus vor, dass sie bei der Annäherung der Menschen nicht fliehen, sondern einfach verharren oder, wie im Fall des Kugelgürteltiers, sich zu einem vermeintlich schützenden Ball zusammenrollen.
In den Pantanalstädten Corumbá und Ladário kommt es immer wieder vor, dass sich Jaguar, Schlangen und andere Wildtiere auf Nahrungssuche in deren Randgebiete verirren. Allein zwischen Januar und Oktober 2016 haben Bombeiros 201 Tiere eingefangen, untersucht und wieder freigesetzt oder bei Verletzungen in entsprechende Auffangstationen gebracht.
Dass die Zahl in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, hat mehrere Gründe. 2016 sind im Pantanal des Bundesstates Mato Grosso do Sul über 3.105 Brände und damit um 45 Prozent mehr als 2015 verzeichnet worden. Flüchtende Tiere sind eine Folge davon.
Laut Biologen spielt aber auch die Unachtsamkeit der Stadtbewohner eine Rolle. Am Straßenrand oder auf leeren Grundstücken aufgetürmte Laubhaufen, abgelagerter Bauschutt oder Müll ziehen Insekten, Ratten und damit auch Schlangen an.